Curriculum Implantat-Prothetik

Curriculum Implantat-Prothetik

Für den Erwerb des neuen Kammerzertifikats/Tätigkeitsschwerpunktes Implantat-Prothetik der Landeszahnärztekammer Hessen

 

  • Sie wollen in Zukunft eine moderne, funktionelle und ästhetische Prothetik auf Implantaten mit einem effizienten und praxisorientierten Arbeitsablauf selbst am Patienten eingliedern. Gegebenenfalls möchten Sie die therapiebegleitende Chirurgie für das Setzen eines Implantates und einer regenerativen Therapie von Knochen – und Weichgewebsdefekten nicht selbst durchführen, sondern in die Hände eines*r Experten*in delegieren?
  • Sie wollen in Zukunft im Team Chirurgie/Prothetik/Zahntechnik eine exzellente Kompetenz für minimalinvasive und digitale Planungen von implantat-prothetischen Therapien erwerben?

Dann ist das neu konzipierte Curriculum „Implantat-Prothetik“ genau für Sie zugeschnitten.

Sie werden die Vor- und Nachteile von der Vielfalt an prothetischen Lösungen auf Implantaten kennenlernen, sowie eine praxistaugliche und vor allem zeitsparende Umsetzung vorgestellt bekommen und in Hand-Ons üben können.

Insbesondere die Planung von minimalinvasiven Therapiekonzepten mit kurzen/schmalen Implantaten sowie die Position/Anzahl von Implantaten werden eine erhöhte Akzeptanz Ihrer Patienten*innen zur Folge haben. Neben modernsten, digital basierten Arbeitsabläufen und Fertigungsmethoden von Implantat-Prothetik wird Ihnen auch bewährte analoge und in der Praxis schnell umsetzbare Prothetik detailliert vermittelt.

Selbstverständlich gehören Analysemethoden für die korrekte Identifikation von technischem Versagen von Implantaten und/oder prothetischen Komponenten dazu - sowie Recall-konzepte.

Ein wichtiger Aspekt ist ein*e gut ausgebildete*r ZFA – der Workshop „Implantat-prothetische Assistenz“ behandelt das Handling, die Hygiene von prothetischen Implantatkomponenten, als auch die spezielle Abrechnung, Dokumentation und Patientenkommunikation und kann dazu gebucht werden.   

Grundsätzlich gilt: Für den Erwerb des Tätigkeitsschwerpunktes Implantat-Prothetik müssen zusätzlich zum Besuch des Curriculums Implantat-Prothetik auch mindestens 200 eigenhändig prothetisch versorgte Implantate oder 70 chirurgisch und prothetisch versorgte Patientenfälle je Kiefer Fälle nachgewiesen werden.

 

Bitte beachten Sie die hierfür geltenden Anlagen der Anerkennungsordnung. Diese finden Sie auf der Homepage der Landeszahnärztekammer Hessen unter folgendem Link:

 

https://www.lzkh.de/pruefwesen/zahnaerzte/anerkennung-fortbildungsleistungen

Weitere Kursinformationen

Tag 1

  • Implantat prothetische Grundlagen: Verankerung Zahn vs. Implantat; Belastungsregime (Spät- vs. Früh- vs. Sofortbelastung); Primärstabilität; Prothetische Pfeilerwertigkeit (Implantatlänge und –durchmesser)

 

Tag 2

  • Implantat prothetische Grundlagen: Prothetische Implantat-Komponenten; Okklusionskonzepte; Abformmethoden
  • Dokumentation von Patientenfällen (Foto; Video)
  • Praktische Übungen an Kiefermodellen im Phantomkopf: Montage und Entfernung prothetischer Implantat-Komponenten; Abformmethoden; Kieferrelationsbestimmung (analog vs. digital)

 

Tag 3

  • Implantat verankerte Einzelkrone: Befestigungsmethode; Werkstoffe; Approximalkontakt; Weichgewebe; klinischer Workflow (Belastungsregime; „One Abutment One time“ Konzept; Implantat- vs. Abutmentlevel; freihändig vs. navigiert)
  • kurzspannige Brücken: Pontic-Design

 

Tag 4

  • weitspannige Brücken: Befestigungsmethode; Werkstoffe; min. Implantatanzahl; klinischer Workflow (Belastungsregime, Implantat- vs. Abutmentlevel; freihändig vs. navigiert)
  • Indikation für weitspannige Brücken vs. Prothesen (Implantatanzahl; Ästhetik; geroprothetische Aspekte)
  • Praktische Übungen an Kiefermodellen im Phantomkopf: klinischer Workflow Sofortversorgung weitspannige Brücke; Planung weitspannige Implantat-Brücken vs. Implantat verankerte Prothesen

 

Tag 5

  • Herausnehmbare Totalrehabilitation: Planung (Verankerungselement; Implantatanzahl; Belastungsregime); Restaurationswerkstoffe; Ästhetik; Bestimmung der Vertikalen; klinischer Workflow für Sofortversorgung; Hygiene; Nachsorge
  • Praktische Übungen an Kiefermodellen im Phantomkopf: klinischer Workflow für Verankerungselement Kugelkopfanker oder „Locator®; für Stegprothesen; für Konusprothesen

 

Tag 6

  • Festsitzende Totalrehabilitation: Planung (Implantatanzahl und –position; Belastungsregime); Restaurationswerkstoffe; Ästhetik; Phonetik; Kieferrelationsbestimmung; klinischer Workflow für Sofortversorgung (freihändige vs. navigierte Implantatinsertion); Hygiene; Nachsorge
  • Praktische Übungen an Kiefermodellen im Phantomkopf: klinischer Workflow für Sofortversorgung mit festsitzenden Totalrehabilitationen

 

Tag 7

  • Kommunikation Behandlungsteam (Cloud basierte Plattformen; Datenschutz)
  • Komplexe Patientenfälle (Bruxismus; CMD; Malokklusion)
  • Ursachen und Vermeidung technischer Komplikationen: Differentialdiagnose gelockerte Krone/Brücke; Klinisches Management Frakturen
  • Praktische Übungen am PC: Kommunikation Behandlungsteam auf der Basis eines*r virtuellen Patienten*in

 

Tag 8

  • Ursache und Vermeidung biologischer Komplikationen: Mukositis; Periimplantitis; Phonetik; Wangeneinbiss; CMD/Kopf-Gesichts-Schmerz; Okklusionsneurose Fallpräsentation mit kollegialer Diskussion:
  • Alle Teilnehmer*innen stellen in einer Kurzpräsentationen (5 min) einen selbst durchgeführten Behandlungsfall mit einer Implantat verankerten Suprastruktur vor.
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