Der kompromittierte Patient
Der kompromittierte Patient
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Mehr und mehr wandelt sich die zahnärztliche Chirurgie zu einem therapeutischen Bereich, der Patienten mit Kompromittierungen ihrer Weichgewebs- und Knochenheilung durch Allgemeinerkrankungen und/oder Medikationen betrifft. Dies stellt die präoperative Diagnostik zuweilen vor besondere Herausforderungen. Meist kommt nach getroffener Therapiewahl dann den Sicherheitskautelen zur Vermeidung einer Komplikation gleiche Bedeutung bei, wie der lokalen OP-Planung selbst. Traditionell war das Krankheitsbild der Kiefernekrose entweder eine seltene Ausnahme einer weit fortgeschrittenen Kieferostitis oder -osteomyelitis oder mit größerer Häufigkeit dem überschaubaren Patientenkollektiv der Kopf-Hals-Strahlentherapie (Osteoradionekrose) vorbehalten. Die Relevanz für die zahnärztliche Behandlung war damit eher begrenzt. Diese Sichtweise hat sich seit der Erstbeschreibung der "Bisphophonat-assoziierten Kiefernekrose" in 2003 grundlegend geändert. Viele Patienten erhalten aus unterschiedlichen Gründen eine „antiresorptive Therapie“ und tragen damit das Risiko der Kiefernekrose mit sich. Die Minderungen der körpereigenen Infekt-Abwehr durch Immunsuppressiva oder durch Cortison-Therapie sind ebenso wie die Störung des Gefäßsystems beim Diabetes mellitus schon deutlich länger im Bewusstsein als Risikofaktoren für chirurgische Eingriffe. Dennoch gibt es auch bei diesen Risiko-Konstellationen neue Studienerkenntnisse. Der Diabetiker, dessen HbA1c-Wert eine (möglichst dauerhaft) gute Stoffwechsellage dokumentiert unterscheidet sich offenbar nicht relevant vom "gesunden Normalpatienten". Hier gilt es also das Risiko-Subkollektiv zu identifizieren. Unter Immunkompromittierung ist nach rezenten Studien offenbar vorrangig das Risiko einer Keimverschleppung durch Bakteriämie diagnostisch zu erfassen. Eine Kombination aus Evaluation des individuellen Risikoprofils einerseits und Wahl wirksamer Kautelen andererseits ergänzt durch eine angemessene Indikationsfindung für Operation und Kautelen ist das Gebot der Stunde für eine moderne und zukunftweisende Oralchirurgie.
09:00 - 17:00 Uhr Kursort Frankfurt/Main
Kurssprache
8 Fortbildungspunkte
295,00 EUR
inkl. 19% MwSt. (47,10 EUR)
- Ort:
-
Fortbildungsakademie Zahnmedizin Hessen GmbH
Erdgeschoss
Rhonestraße 4
60528 Frankfurt/Main
Deutschland
- Anzahl Kurstage:
- 1 Tag
- Kurszeiten:
- 09:00 - 17:00 Uhr
- Fortbildungspunkte:
- Sie erhalten 8 Fortbildungspunkte
- Kursgebühr:
-
295,00 EUR inkl. 19% MwSt. (47,10 EUR)
Referenten
Prof. Dr. Dr. Knut Grötz
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Team Kursorisch
069 427275 500
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